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Bhagavad Gita
Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist.
Yoga-Sutra des Patanjali, Kapitel I Vers 1.2
Patanjali, begleitet mich nun schon seit dem Beginn meiner Ausbildung. Die Yoga Sutren bilden ein zentrales philosophisches Werk im Hatha-Yoga und sind auch in unserer Zeit durchaus anwendbar. Beeindruckend ist die zeitlose Logik, die sich besonders im 2 Kapitel, dem “8 gliedrigen Pfad des Yoga” verbirgt und die uns hilft in unserer stress- und reizüberfluteten Zeit zur Ruhe zu kommen. Deshalb schreibe ich hier über Patanjali, und das 2. Kapitel der Yoga Sutren.
Patanjali ist für die Philosophie des Hatha-Yoga von besonderer Bedeutung. Die meisten Schriften und Forscher gehen davon aus, dass Patanjali zwischen 800 und 300 v. Chr. lebte, sein Geburtsdatum ist aber ebenso wie sein Beruf unbekannt. Man spricht von ihm mal als Arzt, mal als Lehrer oder Gelehrtem. Auch wenn seine eigene Geschichte heute nicht mehr nachvollziehbar ist, so ist seine Bedeutung für den Hatha-Yoga doch unumstritten.
Die Lehren des Yoga wurden über viele Jahrhunderte nur mündlich weitergeben, Patanjali war der erste, der diese in seinen 196 „Yoga-Sutren“ (Lehrsätzen) niederschrieb. Dieser Umstand ist auch dafür verantwortlich, dass er heute al Begründer des Hatha-Yoga gilt, auf den sich die meisten Traditionen beziehen.
Patanjali beschreibt vor allem den „achtstufigen Pfad des Hatha-Yoga“, den er im zweiten Kapitel der Sutren beschreibt:
| Die 8 Stufen | Bedeutung |
| Yama | Verhaltensregeln im Umgang mit anderen |
| Niyama | Verhaltensregeln im Umgang mit sich selbst |
| Asana | die Körperübungen |
| Pranayama | die energetischen Atemübungen |
| Pratyahara | die Zurücknahme der Sinne vom Außen |
| Dharana | die Konzentration nach innen |
| Dhyana | die Meditation |
| Samadhi | Vereinigung, Selbstverwirklichung |
| Die 5 Yamas | Bedeutung |
| Ahimsa | nicht verletzen, Gewaltverbot |
| Asteya | nicht stehlen |
| Satya | Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit |
| Brahmacarya | Enthaltsamkeit |
| Aparigraha | keine Gier und kein Neid |
| Die 5 Niyamas | Bedeutung |
| Sauca | Sauberkeit |
| Samtosa | Zufriedenheit |
| Tapa | Selbstdisziplin |
| Svadhya | Selbststudium |
| Ishwara | Hingabe (an Gott) |
Pratyahara ist die Vorstufe zu Dharana, der Konzentration und Beruhigung des Geistes, in der wir den Geist und die Sinne schulen sich nach innen zu richten. Wir ziehen unsere Sinne von der Außenwelt ab und lenken sie nach innen. Wir halten bewusst Einkehr und kommen zu uns.
In der Konzentration (Dharana) bündeln wir unsere Aufmerksamkeit.
Dhyana ist schließlich die Meditation, die innere Versenkung und geistige Ausrichtung nach innen. Meditation ist ein Zustand großer Entspanntheit und Gelassenheit, in dem unser Geist nichts sucht, sondern alles auf sich zukommen lässt. Meditation schenkt uns Ruhe und Klarheit und ein Gefühl des inneren Friedens, wenn wir sie regelmäßig üben.
Ziel ist schließlich Samadhi zu erreichen und alles eins wird, das Denken aufhört und der Geist „wahrhaftig frei von irdischer Anhaftung“ ist.
Die Yoga-Sutren des Patanjali werden auch oft als Raja Yoga Sutren bezeichnet, da sie sich vornehmlich mit der Geisteskontrolle, dem zur Ruhe bringen der Sinne, beschäftigen.
Tiefe Zufriedenheit lässt uns grenzenloses Glück erfahren.
Yoga-Sutra 2,42
Yoga ist Achtsamkeit, zu der uns Patanjali, aufruft. Achtsamkeit mit sich und im Umgang mit anderen heißt nicht, das wir immerzu vorsichtig sein sollen oder uns immer mehr zurückziehen. Gemeint ist damit, dass wir beginnen sollen bewusster zu handeln, yogisch zu handeln. Mag sein, dass wir durch achtsames Handeln vielleicht ab und zu nicht ganz so spontan und schnell reagieren. Aber wir werden ruhiger und entspannter und bewusster agieren. Vieles wir uns nicht mehr so stressen und das gibt uns mehr Lebensqualität, körperliche und seelische Gesundheit.
In den Yoga-Sutren gibt uns Patanjali auch heute noch eine Anleitung, in unserem Leben voller Stress und äußerer Reize zu innerer Ruhe uns Ausgeglichenheit – zu uns – zu finden.
“Alle Welt sehnt sich nach Freiheit,
und doch ist jedes Geschöpf in seine Ketten verliebt;
Das ist der Urwiderspruch,
der unentwirrbare Knoten unserer Natur.”
Sri Aurobindo, (indischer Politiker, Philosoph,
Hindu-Mystiker, Yogi und Guru.
* 15. August 1872 in Kolkata;
† 5. Dezember 1950)
Der Geist muss leer sein, um klar zu sehen.
Krishnamurti(indischer Philosoph, Autor und spiritueller Lehrer, * 12. Mai 1895 in Madanapalle, Indien ; † 17. Februar 1986 Ojai, Kalifornien)
“Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.”
Mahatma Gandhi ( indischer Rechtsanwalt
und politischer sowie geistiger Führer der indischen
Unabhängigkeitsbewegung* 2. Oktober 1869 in
Porbandar, Gujarat; † 30. Januar 1948 in Neu-Delhi, Delhi)
“Jedes bewusste Tun ist Yoga.”
Sri Aurobindo, (indischer Politiker, Philosoph,
Hindu-Mystiker, Yogi und Guru.
* 15. August 1872 in Kolkata;
† 5. Dezember 1950)
Oder steckt doch mehr dahinter…?
Obwohl immer mehr Menschen Yoga praktizieren, gibt es doch immer noch viele Vorurteile gegenüber Yoga. „Da sitzt du doch nur stundenlang rum und omselst vor Dich hin.“, „Yoga ist doch kein Sport, das ist doch nur was für Frauen!“, „Ich will mich bewegen und nicht rum sitzen und mir komische Geschichten erzählen lassen.“, das sind nur einige Aussagen, mit denen man immer wieder konfrontiert wird.
Natürlich beginnen viele Stunden damit, dass man gemeinsam das Om singt, um in der Stunde anzukommen, um den Alltag draußen zu lassen und zu sich zu finden. Denn die kommende Stunde konzentriert man sich ganz auf sich selbst. Und wer denkt Yoga sei nicht anstrengend, der fragt am besten mal einen Anfänger, der seine ersten Stunden absolviert hat. Oder er schaut sich die Yogis und Yoginis an, die schon seit Jahren regelmäßig Yoga praktizieren. Fitness (sogar im hohen Alter) und die Muskulatur sind beeindruckend.
Eine Yogastunde beginnt meist mit einer kurzen Entspannungsphase. So kann man den Stau auf dem Weg zum Yogastudio verdauen, einfach runterkommen, ankommen. Den Tag und auch das Morgen lassen wir für die nächsten Stunden hinter uns und konzentrieren uns auf das hier und jetzt. Und dann geht es los. Je nach Kurs sind die Übungen statischer oder dynamischer, Asanas werden gehalten und Muskeln entdeckt, von denen man vorher nicht mal wusste das sie existieren. Der Sonnengruß ist Teil vieler Yogastunden. Es handelt sich hierbei um eine Übungsfolge, die bis zu 12 Mal wiederholt wird. Vorwärtsbeuge – Bein zurück – Brett – Liegestütz – Cobra – Hund – Bein vor – Vorwärtsbeuge und wieder hoch – Strecken und wieder Vorwärtsbeuge. Jetzt der Held, Arme halten, atmen, und die Arme noch etwas weiter vom Körper wegstrecken, atmen. Die Übungen sind anstrengend, geben aber auch sehr viel Kraft.
Yoga stärkt die Muskulatur, Verspannungen werden gelöst, Blockaden beseitigt und alles wird Verbunden mit bewusster Atmung, die die Übungen unterstützt und unsere Konzentration auf uns selbst lenkt.
Jeder geht nur so weit, wie es seine körperlichen Fähigkeiten zulassen, hier gibt es keinen Konkurrenzkampf, kein höher, weiter, tiefer. Yoga kann jeder praktizieren, ob alt oder jung, dick oder dünn, gelenkig oder eher steif. Wer nicht auf dem Boden sitzen kann, der sitzt eben auf einem Stuhl. Für jeden gibt es Übungen, für Kinder, für Senioren, für die, die sich auspowern möchten und für die, die eher die Entspannung suchen. Und dazwischen gibt es noch viel mehr.
Und das macht es so besonders.
Und dann beenden wir unsere Stunde, mit einer Abschlussentspannung, die uns nach einer anstrengenden Stunde wieder zur Ruhe bringt und einem Om, das uns wieder in den Alltag entlässt und uns diesen ein bisschen gelöster betrachten lässt.